Quarabs

Quarabs – Sensible Halbblüter
Quarabs sind sehr vielseitig. Sie werden im Dressur- und im Springsport eingesetzt, eignen sich insbesondere auch für das Distanz- und Wanderreiten und sind vor allem in sämtlichen Westerndisziplinen einsetzbar. Quarabs werden auch eingespannt in Kutsche oder Gig und sind bei Freizeitreitern sehr beliebt.
Beschreibung
Ein Quarab ist die Anpaarung von Vollblutaraber und Quarter Horse oder Paint. Quarabs führen 1/8 bis 7/8 arabisches Blut und entsprechend 7/8 bis 1/8 Quarter- oder Paint-Blut. Andere Rassen sind nicht erlaubt.
Erste Anpaarungen wurden in den USA schon in den 60er Jahren praktiziert und sind bis heute gefragte Working Ranch Horses. Das Arabische Pferde bei der Entstehung der Quarter Horses beteiligt waren, ist gar nicht so abwegig und mittlerweile auch beweisbar.
In den späten Sechzigern war „Indy Sue“ bei der AQHA registriert, eine Tochter von INDRAFF (Raffles x Indaia), sie hat drei bei der AQHA registrierte Nachkommen. Indraff ist ebenso im AQHA Stutbuch geführt als Foundation Horse, allerdings ohne weitere Abstammung, aber mit einer AQHA-Nummer.
Oldtimer schwören sogar, der grosse DOC BAR führte Araberblut, was leicht nachzuvollziehen ist, wenn man seine Nachkommen einmal etwas näher betrachtet.
Seit 1989 ist der Quarab in den USA von der International Quarab Horse Association (IQHA) stutbuchmässig registriert. Man hört Quarab-Besitzer nur lobend über ihre Pferde sprechen. Einige ziehen diese Mischlinge sogar den reinen Rassevertretern vor.
Züchter und Reiter haben festgestellt, dass diese Kreuzung in optimaler Weise die Vorteile beider Rassen in sich vereint.
Eigenschaften
- Herkunft: Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
- Stockmaß: 1,42 m bis 1,62 m
- Farbe: alle Farben, auch Schecken, aber keine Tiger.
Typische Merkmale der Quarabs
Der Quarab ist ein temperamentvolles, elegantes Pferd. Daher ideal, für alle, die ein etwas leichteres Pferd mit weniger Breite im Rücken, etwas weniger Masse im Allgemeinen und mehr Temperament sowie Stehvermögen wünschen.
Quarabs sind dennoch sensibler als Quarter Horses und darauf ist zu achten. Eine ungerechte, harte Behandlung stecken sie nicht so locker weg, wie das Quarter Horse. Dafür hat man aber ein Pferd, das sich nicht nur nutzen lässt, sondern das selbstständig mitdenkt, ein Vorteil, den sich viele Reiter wünschen.
Die wichtigsten Eigenschaften auf einen Blick:
- Gutartiges Temperament,
- reiterlich vielseitig einsetzbar,
- edler Kopf,
- Intelligenz bzw. die schnelle Auffassungsgabe des Vollblutarabers, sowie dessen Menschenbezogenheit,
- Ausdauer,
- gute Knochensubstanz und gute Hufe,
- kombiniert mit der stärkeren Bemuskelung, inneren Ruhe und Schnelligkeit auf kurzen Strecken bzw. in Wendungen und die Spurtstärke des Quarter Horse.
- Sie sind leistungsstark und
- motivierte Langstreckenläufer,
- haben eine starke Hinterhand mit guten Versammlungsmöglichkeiten und
- schöne leichte Bewegungen.
Ihre Lauffreude gepaart mit der starken Hinterhand ergibt Tempo und Schubkraft. Generell haben sie in ihrem Bewegungen mehr Luft als ein Quarter. Besonders im Lope ist das zu sehen. Ein Quarab springt seinen Lope schön, wo Quarter manchmal humpeln.
Quarabs sind je nach Veranlagung etwas „heißer“, aber die ausgeprägte Menschenbezogenheit und Ausdauer des Arabers, macht die Arbeit und den Umgang mit ihnen zum wahren Vergnügen. Die schon fast angeborene stoische Ruhe vom Quarter wiederum lässt sie auch in brenzligen Situationen beherrscht bleiben.
Exterieur
- Edler Kopf mit grossen Augen und einer breiten Stirn.
- Breite Brust, runde Kruppe.
- Der Hals ist lang und gut angesetzt.
- Der Rücken nicht zu lang und gut bemuskelt.
- Korrektes, trockenes Fundament und gute, harte Hufe.
- Schräge Schulter, genügend Raumgriff.
Zuchtkriterien
Natürlich kommt es auf die Anpaarung der Elterntiere an und es ist zu überlegen, welche Eigenschaften sie dominant weitergeben. Also sollte man nicht munter drauflos züchten, nach dem Motto, das wird schon, sondern auch wie bei jeder anderen seriösen Pferdezucht und Anpaarung sind die Vorzüge und Schwächen, In- und Exterieur der Elterntiere prüfen.
Z.B. ist darauf zu achten, dass der verwendete Araber kein zu leichtes Fundament hat. Dies kann dem Nachwuchs Probleme bereiten, wenn das Fohlen die Masse vom Quarter erbt. Das beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit und verkürzt im schlimmsten Fall das Leben.
Umgekehrt sollte nicht unbedingt ein Quarter gewählt werden im Haltertyp, extrem schwer bemuskelt und auf den heute so beliebten feinen Beinchen und Minihüfchen stehend. Die Charaktereigenschaften sollten bei der Anpaarung ebenso berücksichtigt werden.
Auch in Deutschland wird diese Anpaarung schon praktiziert, jedoch kam bisher niemand auf die Idee, sie als eigene Rasse zu deklarieren. Meist gab es über den Araberzuchtverband „Halbblutpapiere“. Aufgrund der wachsenden Beliebtheit dieser Pferde, ist es nun auch möglich für hiesige Quarabs Papiere zu bekommen, denn die IQHA hat seit Anfang des Jahres eine Außenstelle bzw. ein Kontaktbüro in Deutschland.
Wichtige Info: Deutsche Quarabs sind startberechtigt bei
- EWU-,
- NRHA-, und
- bei NCHA-Wettbewerben,
sowie bei deren Futuritys, soweit die Väter im jeweiligen Programm teilnehmen.
27. November 2013